Sie haben noch nie etwas von Stochow gehört? Nun ja - das könnte daran liegen, dass es Stochow eigentlich gar nicht gibt!
Wir sind vier Modellbahnfreunde aus Ostmecklenburg, die sich zum Ziel gesetzt haben dem gemeinsamen Hobby nachzugehen.
Drei von uns wohnen in Neubrandenburg und der andere ist in Neubrandenburg geboren, arbeitet in Westfalen, ist seiner Heimat aber stets verbunden geblieben.
Es soll eine Gemeinschaftsanlage in der Spur 0 und 0e entstehen, die sich an Motiven aus der Region orientiert. Stochow eben!
Am ersten Dezemberwochenende haben wir unsere erste gemeinsame Modellbahnausstellung begangen. Zusammen mit den Freunden vom Schweriner Modellbahnclub e.V. haben wir auf dem Weihnachtsmarkt auf der Burg in Neustadt-Glewe ausgestellt.
Los ging es am Freitag morgen: Nachdem wir unsere Anlagen aufgeladen hatten, haben wir uns auf den Weg nach Neustadt-Glewe gemacht. Gegen halb elf haben wir dann mit dem Aufbau begonnen, schließlich sollten ab 16 Uhr die Besucher kommen. Der Aufbau wurde natürlich pünktlich fertig und so konnten die Züge rollen. Die Anlagen liefen im Wesentlichen störungsfrei. Gegen 20:30 Uhr war dann Schluss. Übernachten durften wir bei Franks Schwester in Schwerin. Von dieser Stelle nochmals vielen Dank für die erstklassige Unterkunft.
Am Samstag startete die Ausstellung um 11 Uhr. Vorher also noch ein wenig Zeit, um ein Gruppenfoto von uns und eine kleine Stadtrundfahrt durch Schwerin zu machen. Die Ausstellung war sehr gut besucht. Vor allem am Nachmittag war kaum noch eine Lücke im Saal frei. Kurz nach 20 Uhr wurden die Türen geschlossen. Wir haben dann noch die Chance genutzt und uns eine Bratwurst mit Glühwein gegönnt.
Der dritte Ausstellungstag am Sonntag begann wieder um 11 Uhr. Vorher hatten wir Zeit, dem Bahnhof Schwerin einen Besuch abzustatten. Dort wurde gerade die 91 134 der Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V. für eine Sonderfahrt vorbereitet. Anschließend wurde auch noch der Bahnhof in Neustadt-Glewe besucht. Am Sonntag konnten einige Besucher - vor allem die ganz junge Generation - von den vorigen Ausstellungstagen wieder erkennen. Sonntag wurde bis 18 Uhr Betrieb gemacht. Anschließend wurden die Anlagen wieder abgebaut und gegen 20 Uhr wurde die Rückfahrt nach Neubrandenburg angetreten.
Alles in allem, waren es drei anstrengende, aber schöne Tage. Wir hatten viel Spaß!
Am ersten Sonntag im November, waren Holger und Jörg unterwegs nach Berlin. Ziel war das Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) in Berlin-Wuhlheide. Dort fand die 6. Internationale Modellbahnausstellung statt.
Um 08:30 Uhr ging es standesgemäß mit dem Zug von Neubrandenburg über Berlin-Gesundbrunnen und Ostkreuz nach Wuhlheide.
Während des Ausstellungsbesuches gab es sehr viel zu sehen, zu erfahren und zu fachsimpeln. Vor allem die holländischen Modellbahner waren wieder mit hervorragenden Anlagen vor Ort. Hier konnte sich so mancher Tipp geholt werden. Die kleinen Anlagen wurden alle in einer Art "Bühne" vorgeführt - dass ist auch später mal unser Ziel. Bei den großen Baugrößen hat uns natürlich auch eine Gn15-Anlage und die polnische Schmalspurbahn in 0e von Ulrich Thorhauer sehr gut gefallen. Aber auch in N, TT und H0 gab es viel zusehen. So hat Holger die Anlage nach Norwegischen Vorbild sehr gefallen, war er doch erst im Sommer mit mehreren Zügen dort unterwegs. Auch die Firma Magnorail mit Magnetartikeln (Fahrradfahrer, Autos und Schiffe) war das absolute "Highlight". Der Weihnachtsmann auf dem Fahrrad mit einem Anhänger (beladen mit einem Tannenbaum) hat Jörg so gut gefallen, dass er diesen gleich erworben hat. Dieser wird bestimmt am 2. Advent in Neustadt-Glewe auf Jörgs H0/H0e-Anlage seine Runden drehen.
Mit dem Zug ging es dann wieder in umgekehrter Richtung zurück und wir waren pünktlich in Neubrandenburg.
Am 03. November sind wir schon wieder zusammen gekommen. Frank war leider verhindert, so dass wir diesmal nur zu dritt waren.
Als Erstes hat Jörg eine Überraschung parat gehabt: unsere neuen Poloshirts mit Stochow-Aufdruck. Holger musste dann gleich mal als Model her halten. Sieht aber super aus das Poloshirt!
Danach haben wir uns zu dritt an die Steuerung für Jörgs Radfahrer gemacht. Da gab es doch einige Strippen zu ziehen. Am Ende hat dann auch tatsächlich alles funktioniert.
Für die Ordnung in unserem Raum wurde auch noch etwas getan und ein Regal aufgestellt.
Am letzten Oktoberwochenende haben sich Frank und Stefan getroffen, um ihre Anlagen erstmals gemeinsam zu betreiben. Beim Aufbau wurden wir von Holger unterstützt. Ziel war es zu entscheiden, ob ein gemeinsamer Betrieb zur Ausstellung in Neustadt-Glewe möglich ist.
Damit der Aufbau mechanisch überhaupt klappt, wurde zuvor ein kleines Adapterstück mit 60cm Länge gebaut. Kurz nach 8 Uhr wurde mit dem Aufbau begonnen. Nach etwa anderthalb Stunden waren die Teile aufgebaut und mechanisch verbunden. Im nächsten Schritt wurde der Strom zugeschaltet. Die prinzipiellen Dinge haben auch funktioniert: Fahren, Weichen und Signale schalten. Allerdings hat die Gebäudebeleuchtung auf Stefans Teil nicht funktioniert. Nach kurzer Suche, wurde der Fehler gefunden und durch eine Drahtbrücke provisorisch behoben.
Anschließend wurde die Computersteuerung in Betrieb genommen. Auch hier gab es - wie zu erwarten war - noch einiges zu justieren. Die Zeiten für Halte in den Betriebsstellen mussten angepasst werden, zwei Weichen haben verkehrt herum geschalten und einige Haltepositionen der Züge mussten korrigiert werden. Gegen halb fünf wurde dann die Entscheidung getroffen, dass ein Betrieb in Neustadt-Glewe so möglich ist.
Für den Abbau haben wir dann nochmals etwa anderthalb Stunden benötigt. Am Ende waren wir ziemlich geschafft, aber dennoch hat sich der Aufwand gelohnt. Wir können beruhigt in die Ausstellung gehen!
Am 27. Oktober 2016 sind wir wieder zusammen gekommen. Als erstes wurde das von Frank gebaute Regal für unsere Anlagen begutachtet und noch um weitere 40cm erweitert. Somit können wir unsere Anlagen nun wesentlich effizienter lagern.
Beim Abendessen haben wir die Planung für die Ausstellung nochmals verfeinert. Es sind schließlich nur noch fünf Wochen bis dahin. Diesen Samstag wollen wir einen Testbetrieb mit Franks und Stefans Anlage durchführen. Dies ist notwendig, da beide Anlagen das erste Mal zusammen betrieben werden sollen. Mechanisch sollte es klappen, doch auch die Steuerung per Computer will vorher ausprobiert sein. Böse Überaschungen bei einer Ausstellung müssen ja nicht unbedingt sein!
Nach dem Abendessen haben wir die erste "Modulkiste" für unsere Gemeinschaftsanlage gebaut. Da das alles ziemlich spontan war, fehlte das eine oder andere Werkzeug, was die Arbeit beschleunigt hätte. So musste Holger ständig das Werkzeug im Akkuschrauber umspannen: kleiner Bohrer, großer Bohrer, Bit und wieder von vorn. Beim nächsten Mal haben wir dann bestimmt auch einen zweiten oder dritten Akkuschrauber dabei. Aber wir haben immerhin den ersten Schritt getan und nun können unsere Pläne nach und nach in die Tat umgesetzt werden!