Willkommen im Bahnhof Stochow!

Sie haben noch nie etwas von Stochow gehört? Nun ja - das könnte daran liegen, dass es Stochow eigentlich gar nicht gibt!
Wir sind vier Modellbahnfreunde aus Ostmecklenburg, die sich zum Ziel gesetzt haben dem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Drei von uns wohnen in Neubrandenburg und der andere ist in Neubrandenburg geboren, arbeitet in Westfalen, ist seiner Heimat aber stets verbunden geblieben.
Es soll eine Gemeinschaftsanlage in der Spur 0 und 0e entstehen, die sich an Motiven aus der Region orientiert. Stochow eben!

Weichenantrieb und Laterne mit Drehung

Die Weichenzungen auf unserer Anlage sollen sich betriebssicher und langsam bewegen lassen. Die vielen Magnetantriebe wurde schnell von der Liste möglicher Einbauten gestrichen. Verschiedene motorische Antriebe wurden diskutiert. Die Wahl fiel auf Servos. Sie sind leicht und vielfältig montierbar. Die digitale Ansteuerung ist gut verfügbar. Die Endlage der Zungen lässt sich auch nach dem Einbau gut justieren. Die vorhandenen Erfahrungen sind aber zu sortieren.
Im Internet findet man eine Menge Basisinformationen und sehr durchdachte Lösungen für Servo-Weichenantriebe. Was ist nun eine für uns brauchbare Anwendung? Einbau und Betrieb sollen einfach und zuverlässig sein. Und dann war da noch der Wunsch, drehbare Weichenlaternen zu haben. Aber vielleicht erst später? Kostet Geld, mal etwa 10 Weichen...
Aus vorangegangenen Projekten war bekannt, dass nicht jede Kombination von Servo und Ansteuerelektronik gut funktionieren muss. Also haben wir uns für Sets aus Servo und Decoder (mit wahrscheinlich zum Servo passender Firmware) entschieden und werden uns auch daran halten.
Schön dass sich der Servo nun drehen kann, wenn man auf dem Rechner mit der Maus klickt. Wie kommt nun die Weichenzunge in Bewegung? Da ist Mechanik gefragt.
Eine gute Führung des Stelldrahts sorgt für wenig Krafteinwirkung in unerwünschte Richtung. Nicht selten hatten wir früher damit zu kämpfen, dass Stellschwellen seitlich weggerutscht sind oder die Stellmechanik wegen ungenügender Stabilität seltsame und nicht immer nachvollziehbare Bewegungen ausgeführt haben.
Die naheliegende Anlenkung der Stellschwellen direkt durch eine am Servo befestigte Verlängerung beschränkt den nutzbaren Drehwinkel des Servos enorm. Wenn man nahe 90 Grad Servobewegung nutzen könnte...
Ein käufliches Exemplar einer Führung - gleich mit Laternendreher - haben wir getestet. Bis auf die Laternendrehung (erreicht nicht ganz 90 Grad) brauchbar, war es uns aber zu teuer.
Unsere Löung benutzet nun kurze, simple 2-mm-Messingröhrchen. Die werden auf Bleche oder Leiterplattenabschnitte aufgelötet und damit unter der Anlage festgeschraubt. Die Röhrchen führen den Stelldraht ausreichend exakt in genau die Richtung der Stellschwelle. Durch die Lagerung der Stelldrahtenden einmal in der Stellschwelle und zum anderen leicht federnd im Servoarm ist auch die Verdrehneigung der Konstruktion ausreichend gering. Die Mechanik pro Weiche ist dann zwar bis zum Servoarm individuell, aber die Servomaschine selbst immer noch einfach tauschbar.
Um den nutzbaren Drehwinkel der Servos zu erhöhen, werden in den Servoarm Löcher näher am Drehpunkt des Arms gebohrt. Sie fallen auch im Durchmesser passend zum Stelldraht aus. Wir benutzen für die Testaufbauten 0,8-mm-Federstahldraht. Mit den kleinen, drehpunktnahen Löchern erreichen wir den gewünschten weiten Drehwinkel und nebenbei bessere Kraftverhältnisse.
Und dann waren da noch die Weichenlaternen. Nachrüstbar. 90 Grad Drehung. Geringe Kosten.
Als Problemstellung hat sich herausgeschält, dass man mit einer geringen Zungenbewegung eine ausreichende Drehbewegung der Laterne erzeugen muss. Wir hatten gerechnet und gemessen, dass wir mit der getesteten gekauften Stellmechanik mindestens 3 mm Zungenbewegung haben müssten. Das ist nicht immer der Fall. Hier und da stellt sich auch noch Spiel bei den Führungen ein. Mit sehr viel Geschick und Feichmechanik-Aufwand könnte man die nötige Zungenbewegung verringern. Ob wir das zuverlässig hinbekommen und uns für 10 Weichen antun wollen? Nein.
Eine zündende Idee kam uns bei der Verlegung der Bohrung für den Stelldraht der Weichenzungen am Servo. Der Servoarm kann nun auch viel weitere Wege erzeugen, als die Zungenbewegung eigentlich ausmacht. Der Stelldraht für die Laterne muss nur weiter vom Drehpunkt entfernt eingehängt werden als der Zungenantrieb. So ist es kein Problem, 8 bis 10 mm Stellweg für eine Laternendrehung abzuleiten, auch wenn sich die Zunge nur drei Millimeter bewegt. Alles hängt vom Verhältnis der Abstände vom Drehpunkt des Servos ab.
Wir testen das Ganze mit im Handel erhältlichen, einzeln verwendbaren Laternenantrieben (Bild 03). Die werden mit einemn separaten Stelldraht vom gleichen Servo angetrieben wie auch die Weichenzungen. Ein zweites Röhrchen auf dem Halter anzuordnen, ist einfach. (Bilder 01 und 02) Eine kleine Klemme lässt die Synchronisierung von Zungenmittelstellung und Laternendrehmitte zu. Fertig. Und nachrüstbar, wenn später Geld für die Laternenmechaniken da ist!
Das Ganze haben wir für eine TT-Weiche testweise aufgebaut. Die Weichenlaterne ist etwas groß (Pilz, H0, 1980), aber zeigt die Funktionalität. Es ist mit unseren Mitteln baubar und wird "von oben" auch brauchbar gestaltet werden können.

Servo mit zwei Drähten Antrieb Laternenantrieb - Bausatz und fertig TT-Weiche abzweigend TT-Weiche gerade

Besuch Messe "modell-hobby-spiel" in Leipzig am 30.09.2017

Am letzten Tag dieses Septembers haben wir gemeinsam einen Ausflug zur Messe "modell-hobby-spiel" in Leipzig gemacht. Nachdem wir den letzten von uns eingesammelt hatten, ging es gegen 07 Uhr mit dem Auto los. Gern wären wir auch mit dem Zug gefahren, doch aktuell sind die Verbindungen wenig konkurrenzfähig Statt etwas mehr als drei Stunden mit dem Auto, wären wir fast fünf Stunden unterwegs gewesen. Für eine Richtung versteht sich. Gegen 10:30 Uhr konnten wir die Messehalle 3 stürmen. Neben Herstellern und Händlern gab es auch wieder viele Modellbahnen zu sehen.
Längere Zeit haben wir bei der "Kolwitzer Stadtbahn" verbracht, gab es hier doch Spur 0 und 0e zu sehen. Normalspurwagen wurden auf Rollwagen verladen. Auf den angeschlossenen Modulen der Spur 0 konnten man nochmals den Größensprung von der Schmalspur zur Normalspur sehen. Erstaunlich, wie wenig Platz da noch für Landschaft und Ausgestaltung bleibt, wenn man die Module noch halbwegs gut transportieren können will.
Da wir für unsere Anlage auch eine Art Schaukasten bauen wollen, haben wir hier ein besonderes Augenmerk darauf verwendet. Hier gibt es unterschiedliche Konstruktionen: Selbstbau aus Holz oder Verwendung von steckbaren Regalsystemen. Fast überall waren die Kästen nach oben hin offen und vorn war nur eine Art Blende aufgehangen, hinter der die Beleuchtung versteckt ist. Alle hatten mit den Haltern gleich noch die Hintergrundkulisse mit befestigt. Das sollten wir auch schaffen können!
Ebenfalls interessant war die Konstruktion von Ständern für die Absperrung. Ein einfaches Holzkreuz, in dem in der Mitte ein Stab gesteckt wird. "Einfach und geschmacklos", aber wirksam und vor allem leicht!
Kurz nach 16 Uhr haben wir uns dann wieder auf die Rückreise gemacht. Ein anstrengender, aber sicherlich auch lehrreicher Tag!

Rollbockanlage der Kolwitzer Stadtbahn in Spur 0e. Kolwitzer Stadtbahn in Spur 0e. Kolwitzer Stadtbahn in Spur 0e. Bahnhof in Spur 0 der Arbeitsgemeinschaft Spur 0 e.V. Modell der Moselbrücke bei Bullay in Spur Z. Fuß eines Halters für die Absperrung

Modellbautag am 28.09.2017

Ende September haben wir uns wieder zusammen gefunden. Nachdem zwischenzeitlich noch das letzte Gleis an der zukünftigen Maschinenfabrik gelegt wurde, sind wir mit dem Gleisbau für den ersten Bauabschnitt "durch". Heute haben wir noch die Gleise an den Modulkannten getrennt, so dass wir die Teil nun auch wieder einzeln verstauen können. Darüberhinaus haben wir noch den letzten Beinhalter angebracht und etliche Füße mit Stopfen und Stellfüßen ausgerüstet.
Als nächstes gilt es nun die Gleise mit Strom zu versorgen und die Weichenantriebe einzubauen. Dann kann eigentlich schon ein Probebetrieb statt finden.
Am nächsten Samstag fahren wir dann gemeinsam zu Messe modell-hobby-spiel nach Leipzig. Hier können wir uns dann von den ausgestellten Anlagen inspirieren lassen und vielleicht auch das eine oder andere Teil für die Landschaftsgestaltung erwerben.

Der Schmalspurbahnhof ist gleismäß fertig gestellt. Der Schmalspurbahnhof ist gleismäß fertig gestellt. Der Fotograf bei der Arbeit. Was die Berufgenossenschaft wohl dazu sagt?

Modellbautag am 28.08.2017

Am 28.08.2017 haben wir uns in zwei Schichten getroffen. Dabei sind wir zumindest - was den Gleisbau angeht - unserer ersten Ausbaustufe einen großen Schritt näher gekommmen. Es fehlen eigentlich nur noch zwei Gleise: einmal der Anschluß zur geplanten Maschinenfabrik und die Rampe für die Verladung der Rollwagen. Letzteres wird auch noch etwas auf sich warten lassen, da wir dafür erstmal eine Hand voll Rollwagen besorgen müssen.
Die nächsten Schritte sind also klar: das Gleis zur Maschinenfabrik legen und anschließend geht es an die "Elektrifizierung". Bevor es dann an die Landschaft geht, sollen erstmal ausgiebige Probefahrten folgen. Aber dazu müssen unsere Fahrzeuge auch noch mit Dekodern ausgerüstet werden. Es gibt also immernoch allerhand zu tun!

So langsam lässt sich die Gleislage im Bahnhof erahnen

Modellbautag 03.08.2017

Eine ganz wichtige Eigenschaft vieler Subjekte und Objekte ist immer, dass sie auf eigenen Füßen stehen. Wir haben uns heute nochmal die schon vor einer Weile vorgeschlagene Konstruktion angesehen. Sie besteht aus wenigen Holzteilen, die man vorfertigen könnte. Warum sollen aber die guten Fremo-Fußhalter nicht zum Einsatz kommen? Sie nehmen auch viel Platz weg. Also haben wir entschieden, Stochows 0e-Modulteilen die 60-mm-Fremo-Flansche zu spendieren. Sie wurden auch umgehend in alle fünf vorhandenen Module eingebaut. Die kleinen Teile bekommen nur zwei Füße jeweils in der Mitte, die anderen je vier. Da wir schon über einige Erfahrung damit verfügen und alle Materialien sowie das richtige Werkzeug vorhanden war, ging der Einbau überraschend schnell. Ein Restarbeitsgang bleibt: das ist der Anschluß der Kurve links. Hier brauchen wir versenkbare Schrauben, die umgehend besorgt werden. Löcher sind schon vorhanden, sollte also schnell zu machen sein.
Für die Beine haben wir auch alle Materialien vorrätig. Voraussichtlich nächste Woche schon werden die Vierkantrohre geschnitten und sind dann fertig zum Zusammenbau mit den auch noch lagernden Stopfen.
Die neue Konstruktion kommt dann bei den nächsten Modulen zum Einsatz.
Es war am Abend noch so viel Zeit, dass wir eine weitere Weiche verlegen konnten. Diesmal war wiederum genaues Arbeiten und vorheriges Nachdenken gefragt. Das haben wir gemeistert. Nun kommt bald etwas mehr Gleis aufs Brett.

Die Segmente stehen nun auf eigenen Füßen Die Aufnahme für die Beine Einbau der Weichen Weichenkombination Weichenkombination

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